Hier ein kurzer Zwischenbericht über uns, wie es uns geht und die Situation allgemein.
Wir sitzen nach wie vor auf unserer Farm, bearbeiten die Felder, genießen die frische Luft und die Ruhe.
Während nun die ganze Welt den Krieg in der Ukraine verfolgt, versuchen wir auch weiterhin, fast unbemerkt vom Rest der Welt, den dunklen Schatten zu durchdringen, den der Militärputsch über das Land geworfen hat.
Myanmar (das Militär) möchte diesen Monat das Wasserfest feiern und versucht alles, um die Feierlichkeiten durchzuführen. Es zwingt Geschäftsleute zur Teilnahme und sammelt bei der Bevölkerung Geld ein, um das Ganze zu finanzieren. Shwe Yee hat mir erzählt, dass jede Familie 1.000 Kyat ($ 0.50) geben musste. Das hört sich nach nicht viel an, nach zwei Jahren COVID und Coup, steht aber vielen Familien das „Wasser bis zum Hals“ und es wird die nächsten Wochen und Monate bestimmt nicht besser werden.
Das Militär will ab dem 18. April die Landesgrenzen wieder öffnen, um den Tourismus wieder etwas in Schwung zu bringen. So hat man auch die Quarantänezeit für alle Ankommenden, von sieben Tage auf fünf Tage reduziert. Doch für wen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter den aktuellen Umständen überhaupt jemand seinen Urlaub in Myanmar verbringen will.
Täglich landesweite Bombenanschläge auf militärische Anlagen, staatliche Einrichtungen, Polizeistationen und Hinrichtungen von Informanten.
An dieser Situation hat sich die letzten Wochen nichts geändert, die PDF-Gruppen ("people's defense forces"), davon gibt es einige Hunderte, haben dem Militär heftige Verluste beigefügt und in mehreren Gebieten die Kontrolle übernommen. Rachsüchtigen Soldaten lassen ihren Frust bei der Bevölkerung ab, ziehen von Dorf zu Dorf, morden, stehlen und brennen dann alles nieder.
Die Situation ist festgefahren, keine Seite ist zu Verhandlungsgesprächen bereit.
Wie lange die Bewegung am Leben gehalten werden kann hängt nicht nur von der Bevölkerung ab sondern auch von der internationalen Gemeinschaft, denn außer Anteilnahme und Sanktionen gegen das Militär, benötigen wir vor allem finanzielle Unterstützung, damit wir die streikenden Beamten finanziell unterstützen und die PDF-Gruppen besser ausrüsten können. Mit schönen Worten alleine ist uns da nicht geholfen.
Wir sind aber auch weiterhin zuversichtlich, dass wir die Schwierigkeiten, mit denen wir jetzt konfrontiert sind, überwinden werden und dann wieder das ausüben können was uns am meisten Spaß macht:
Maßgeschneiderte Touren zu organisieren und den Menschen ein außergewöhnliches Land mit goldenen Pagoden, wunderschönen Landschaften und anmutigen Menschen näher zu bringen.
Bis dahin verbleiben wir mit herzlichen Grüßen
Mit herzlichen Grüßen
Shwe Yee und Klaus-Dieter Müller
Hallo,
Mein Mann und ich waren Anfang 2020, kurz vor der Corona-Pandemie in Myanmar 3 Wochen unterwegs und haben das Land und die Menschen lieben gelernt. Wir waren natürlich entsetzt über den Militärputsch und haben uns seitdem immer wieder gefragt, wie es den Menschen wohl gehen mag, die wir getroffen haben. Man kriegt ja einfach so auch keine vernünftigen Informationen. Bei Recherchen für einen Film, den wir über unsere Reise machen, bin ich auf Euren Blog gestoßen und es tut sehr gut, zu lesen, wie es aktuell aussieht und dass es immer noch Widerstand gibt.
Kann man irgendwie helfen ?
Herzliche Grüße
Martina Hofmann
Uwe Geils
Liebe Shwe Yee und Klaus-Dieter
Ich denke viel an Euch und die tollen Touren welche ich mit Nay, dank Eurer Organisation, machen konnte. Nun bin ich froh Euren Blog gefunden zu haben und zu lesen, dass es Euch den Umständen entsprechend gut geht.
Ja die Bevölkerung von Myanmar, wo auch Ihr dazugehört, hat gelernt durchzubeissen und aus jeder Situation das Beste zu machen. Ich hoffe sehr, dass es bald besser kommt und wünsche Euch nur das Beste.
Ich für meinen Teil werde sicher wieder nach Myanmar kommen, auch wenn die Demokratie noch nicht wieder hergestellt ist.
Liebe Grüsse aus der Schweiz und Hpa An
Bruno und Nay
Lieber Bruno, Lieber Nay,
Vielen Dank für Eure Nachricht. Shwe Yee ist immer noch davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr wieder im Büro sitzen und Rundreisen organisieren. Nur zu gerne würde ich mich ihrem Optimismus anschließen.
Aber vielleicht gibt es ja doch bald wieder einmal etwas Positives aus Myanmar zu berichten.
Liebe Grüße aus Myanmar
Shwe Yee & Klaus-Dieter Müller
Liebe Shwe Yee und Klaus-Dieter Müller,
lange haben wir nichts voneinander gehört und nun habe ich diesen Blog gefunden!
Wir freuen uns, daß sie wieder touristisch aktiv sein können und hoffen, daß sie in absehbarer Zeit wieder Gäste bekommen, denen sie das schöne Myanmar zeigen können.
Recht herzliche Grüße Ulrich und Cora.