Meditation in Myanmar
Myanmars wunderschöne Natur und das seit Jahrtausenden vorhandene Wissen um Meditation bieten perfekte Voraussetzungen für einen erfüllten Meditationsurlaub. In dem stark vom Buddhismus geprägten Land ist Meditation ein wesentlicher Bestandteil der Religion und Kultur. Über 500.000 Mönche, Novizen und Nonnen leben in Klöstern in ganz Myanmar, die gemeinsam mit Buddha Statuen und Pagoden das allgemeine Bild Myanmars prägen.
Die innere Mitte finden
Während einer Meditationsreise erhalten Sie einen tiefen Einblick in die Meditationspraxis und damit in einen wesentlichen kulturellen Aspekt Myanmars. So gibt es in Myanmar nicht nur zahlreiche Plätze in der Natur, die für die Meditation aufgesucht werden können, sondern auch viele Meditationszentren und Klöster, die Retreats anbieten.
Die Vipassana-Meditation
In Myanmar wird hauptsächlich die Vipassana-Meditation gelehrt. Vipassana heißt „Einsicht” im Buddhismus. So meint die Praxis dieser Meditationsform, die weltlichen Merkmale „Unbeständigkeit”, „Nicht-Genügen” und „Nicht-Selbst” und damit das dadurch verursachte Leiden in der Welt zu überwinden. Sie wird auch als Einsichtsmeditation oder Achtsamkeitspraxis beschrieben. Vipassana bedeutet, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Sie ist eine der ältesten Meditationsformen, die es gibt. Ihr Ursprung liegt im Buddhismus, dennoch ist sie an keine bestimmte Religion gebunden. Sie entstand in Indien vor über 2.500 Jahren. Sie gilt als universelles Heilmittel, insbesondere gegen das Übel der Welt und wird auch als Kunst des Lebens beschrieben. Meditation hilft bei Stressabbau, führt zu innerem Frieden und lässt den Geist zur Ruhe kommen.
Meditationszentren in Myanmar
In Myanmar gibt es drei große Meditationszentren, zu denen mehrere Standorte in verschiedenen Städten gehören. Diese sind das „Myanmar Vipassana Center”, „Panditarama Center” und „Chanmyay Yeiktha Meditation Center”. Sie erhalten hier einen Überblick über diese drei großen Meditationszentren und weiterhin geben wir Ihnen weitere beliebte und bekannte Orte an die Hand, an denen Sie die Vipassana-Meditation erlernen und üben können.
Bitte beachten Sie: Aufgrund der derzeitigen Covid-19 Pandemie nehmen einige Meditationszentren vorübergehend keine ausländischen Teilnehmer auf oder sind ganz geschlossen. Erkundigen Sie sich daher vor Ihrer Reise nach den aktuellen Entwicklungen vor Ort und beachten Sie bitte auch die Hinweise des Auswärtigen Amts.
Myanmar Vipassana Center
Das Myanmar Vipassana Center wurde von Satya Narayan Goenka gegründet. Er zählte zu den bedeutendsten Lehrern der Vipassana-Meditation der heutigen Zeit.
Seine Familie stammte aus Indien, er wurde jedoch in Myanmar geboren und wuchs auch dort auf. Er erlernte von Sayagyi U Ba Khin die Vipassana-Technik, ging nach Indien und unterrichtete sie dort. Trotz der Kasten- und Religionsunterschiede kamen Tausende von Menschen aus allen Schichten und aus verschiedenen Ländern, um die Vipassana-Meditation von Satya Narayan Goenka zu erlernen. Später unterrichtete er auch in anderen Ländern und gründete Meditationszentren in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien, Neuseeland und Neuguinea.
Die Vipassana-Technik wurde vor 2.500 Jahren von Buddha gelehrt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie offen für alle ist und keine bestimmte Religionszugehörigkeit erfordert. Buddha lehrte Dhamma, den Weg zur Befreiung, und dieser ist allumfassend. Dies übernahm auch Satya Narayan Goenka in seinen Lehren. 2012 erhielt er den Padma-Preis der indischen Regierung. Ein Jahr später starb S. N. Goenka im Alter von 89 Jahren.
Die Kurse werden für Zeiträume von einem Tag bis zu einem Monat angeboten. In den Myanmar Vipassana Zentren werden keine Kosten erhoben, jedoch wird um Spenden gebeten, damit auch andere von den Kursen profitieren können. Zum Myanmar Vipassana Center gehören 17 Zentren. Die beiden bekanntesten sind das „Dhamma Joti” (Licht des Dhamma) in Yangon (Rangun), nahe der berühmten Shwedagon-Pagode, sowie das „Dhamma Mandala”, das etwas außerhalb von Mandalay liegt.
Das Panditarama Shwe Taung Gon Meditationszentrum
Das Panditarama Shwe Taung Gon Meditationszentrum wurde 1990 im Stadtteil Bahan, in Yangon, von Sayadaw-gyi gegründet. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name des Zentrums "der entzückende Ort auf dem Goldenen Hügel, an dem die Weisen die Lehren Buddhas praktizieren". Ursprünglich bestand es aus einem zweistöckigen Haus und wurde durch einen Meditations- und Speisesaal, sowie ein Klinikgebäude und ein Bürogebäude ergänzt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Zentrum zu einer international anerkannten Einrichtung für Vipassana-Meditation.
Inzwischen gehören sechs Zweigstellen (in Yangon, Bago, Mandalay und Mawlamyaing) zum Panditaram Shwe Taung Gon Meditationszentrum, sowie drei weitere Zentren (in Yangon und Mon-Staat), die unter der Schirmherrschaft von Sayadaw-gyi stehen.
Das Chanmyay Yeiktha Meditation Centre
Das Chanmyay Yeiktha Meditation Centre ist nicht nur Meditationszentrum, sondern auch ein Kloster. Neben der Vipassana-Meditation wird hier auch Metta-Meditation gelehrt (der von Buddha gelehrte Aspekt der Freundlichkeit, Güte und Nächstenliebe). Abt und Meditationsmeister des Zentrums ist Chanmyay Sayadaw Ashin Janakabhivamsa.
Gäste sind herzlich willkommen. Frauen und Männer sind getrennt untergebracht und meditieren ebenfalls getrennt im Chanmyay Yeiktha. Es gibt zwei Mahlzeiten am Tag (abends wird Saft angeboten). Der Tag beginnt hier 3.30 Uhr und endet 21.30 Uhr. Es gilt die acht Gebote einzuhalten. Sprechen, Lesen und Schreiben sollen auf ein Minimum beschränkt werden.
Das Hauptzentrum befindet sich in Yangon (Rangun). Es gibt Zweigstellen in Hmawbi, Hinthada, Leiway, Pyin Oo Lwin (May Myo), Taunggyi und Tamu. Eine vorherige Anmeldung für einen Meditations-Aufenthalt ist nicht erforderlich.
Im Folgenden stellen wir Ihnen außerdem vier weitere beliebte Möglichkeiten für einen Meditationsurlaub vor, bei denen Sie Meditation in einer herrlichen Umgebung erleben können.
Das Mahasi Sasana Yeiktha Centre
Das Mahasi Sasana Yeiktha Centre, das auch ein Kloster ist, wurde 1950 von dem damaligen Abt Mahasi Sayadaw in Yangon eröffnet. Bereits in den 70er Jahren kamen Gäste aus dem Westen, um hier die Vipassana-Meditation zu erlernen und zu praktizieren. Teilweise meditieren hier bis zu 500 Menschen gemeinsam, gehend oder sitzend.
Mahasi Sayadaw wurde 1904 in Shwebo in Ober-Myanmar geboren. Im Jahr 1945 schrieb Sayadaw in nur sieben Monaten „Das Handbuch der Vipassana Meditation”. Mahasi Sayadaw starb 1982 und hinterließ sein Meditationszentrum seinen Nachfolgern.
Aufenthalt, Unterkunft und Verpflegung sind im Mahasi Sasana Yeiktha Center kostenlos. Der Tag beginnt morgens 3 Uhr und endet 23 Uhr. Es gibt zwei Mahlzeiten (Frühstück und Mittagessen) am Tag. Am Abend kann Su-tu-ma-du (eine Mischung aus Honig, Melasse, Ghee und Sesamöl) gegessen werden. Eine Anmeldung ist für den Aufenthalt im Mahasi Sasana Yeiktha Centre notwendig und kann hier vorgenommen werden.
Das Panditarama Forest Meditation Center
Das Panditarama Forest Meditation Center gehört zur Saddhamma Foundation und liegt mitten im Wald an einem See. Es befindet sich nahe Bago und etwa eine Stunde von Yangon (Rangun) entfernt.
Im Panditarama Forest Meditation Center wird die Vipassana-Meditation, aber auch die Satipatthana-Meditation gelehrt. Dies meint die Mahasi-Sayadaw-Methode. Dabei geht es darum achtsam bezüglich jedes Lebewesens und Gedankens zu sein. Sie umfasst sitzende und gehende Meditation, 12 bis 14 Stunden am Tag. Jedes Jahr finden zwischen Anfang Dezember bis Ende Januar 60-Tage-Retreats statt. Während dieser Zeit wird die Praxis der Mahasi-Sayadaw-Meditation geübt. Es gibt Vorträge, individuelle Termine mit den Lehrern und es wird eine hohe Disziplin und Anstrengung erwartet. Volles Vertrauen wird im Rahmen des Retreats vorausgesetzt. Die allgemeinen Regeln, das Klosterleben und die acht Laienregeln sind Bestandteil des Retreats. Sie sollten sich für das Retreat vorab anmelden. Der Aufenthalt im Panditarama Forest Meditation Center ist kostenlos, Spenden sind jederzeit willkommen.
Das Kyunpin Meditation Center
Im Jahr 2008 gründete der Mönch Sayadaw U Zatila im über 100 Jahre alten Kyunpin-Kloster in Sagaing das Kyunpin Meditation Center. Es liegt 73 Kilometer von Mandalay entfernt inmitten wunderschöner Natur am Ufer des Irrawaddy-Flusses. Es gilt als eines der bekanntesten Klöster in Myanmar. Die Vipassana-Meditation wird hier im Sitzen und gehen praktiziert. Längere Aufenthalte sind hier ohne Weiteres möglich. Es werden Gespräche mit den Lehrern, aber auch in der Gruppe angeboten, die einen bereichernden Austausch ermöglichen können. Das Einhalten der Kloster- und Laienregeln ist obligatorisch. Auch hier sind Unterkunft und Verpflegung kostenlos, um Spenden wird gebeten. Im Kyunpin Meditation Center wird überwiegend geschwiegen, lesen und schreiben sollten möglichst gering ausfallen. Im Kloster wird weiße Kleidung getragen, dies gilt auch für Gäste.
Es gibt zwei Mahlzeiten, die nicht vegetarisch sind. Schlafenszeit ist ab 21 Uhr, der Tag beginnt 3.30 Uhr. Insbesondere für einen längeren Aufenthalt ist eine frühzeitige Anmeldung (mindestens 40 Tage vorher) notwendig.
Pa-Auk Tawya Meditation Centre
Zu eines der wichtigen Meditationszentren gehört das Pa-Auk Tawya Meditation Centre im Pa-Auk Forest Monastery (Waldkloster). Insgesamt gehören zur Anlage drei Klöster. Sie liegen etwa 14 Kilometer von Mawlamyine entfernt am Fuße des Mandalay Gebirges inmitten grüner Landschaft.
Die Meditationsform ist neben der Vipassana-Meditation (Einsicht) die Samatha-Meditation (Ruhe). Das Kloster beherbergt ca.100 Mönche und Nonnen, außerdem befinden sich zusätzlich ungefähr rund 100 Gäste hier. Letztere werden in Einzel-Hütten untergebracht, getrennt von Mönchen und Nonnen, und Frauen getrennt von Männern. Im Pa-Auk Tawya wird fünf Mal am Tag für 90 Minuten gemeinsam meditiert. Der Tag beginnt 4 Uhr morgens mit einer Meditation und endet 21 Uhr. Auf die strikte Einhaltung der Kloster-, wie auch der acht Laienregeln wird genauestens geachtet. Im Pa-Auk Tawya Meditation Centre wird vegetarisches Essen angeboten. Eine Anmeldung ist frühzeitig erforderlich (6-8 Wochen vorher) und sollte schriftlich erfolgen.
Wichtig für den Aufenthalt in einem Meditationszentrum
Voraussetzungen für den Aufenthalt in einem Meditationszentrum sind Interesse am Buddhismus und an Meditation. Erfahrung müssen Sie nicht mitbringen. In den Zentren erhalten Sie jeweils zu Beginn eine Einführung in die Meditationspraxis, sodass Sie diese auch später selbst weiterführen können.
Sie sollten über gute Englischkenntnisse verfügen, da die Anleitung fast nur auf Englisch erfolgt. Deutsch wird in den wenigsten Meditationszentren gesprochen. Frauen und Männer werden in allen Zentren getrennt untergebracht. Die Zimmer sind sehr einfach und zweckmäßig eingerichtet. Moskitonetze sind überwiegend vorhanden. Nicht alle Zimmer haben ein eigenes Bad. Daher kann es sein, dass sie sich mit den anderen Gästen Ihres Geschlechts Gemeinschaftsbäder teilen.
Ratsam ist natürliche, helle und bequeme Kleidung, die Schultern und Knie bedeckt. Häufig werden meist nur zwei Mahlzeiten (Frühstück und Mittagessen) angeboten. Wichtig sind ein respektvoller Umgang, sowie die Einhaltung der Klosterregeln, die unter anderem Alkohol- und Rauchverbot und einen strikten Tagesplan umfassen. Der Tag beginnt zwischen 3 und 4 Uhr früh, Bettruhe ist meist zwischen 21 und 23 Uhr. Die genauen Regeln der jeweiligen Zentren erhalten Sie bei der Anmeldung. Schreiben und Lesen sollten in den meisten Zentren auf ein Minimum reduziert werden, ebenso wie Unterhaltungen. Genaueres erfahren Sie im jeweiligen Zentrum.
Empfohlen wird der Aufenthalt in einem Kloster für mindestens zehn Tage. Grundsätzlich werden meist Kurse zwischen einigen Tagen und einem Monat angeboten. Für den Aufenthalt bei mehr als einem Monat gibt es ein sogenanntes „Religious Visa”, oder Meditations-Visa, das bei der Botschaft in Myanmar, oder aber vorab in Deutschland beantragt werden kann. Es ermöglicht einen Aufenthalt von bis zu 70 Tagen.
Wenn Sie ein Meditationszentrum oder ein Kloster für ein Retreat besuchen möchten, ist die Anmeldung eines Kurses vor der Reise unbedingt ratsam. Die Zentren fungieren meist auf Spendenbasis und erheben keinerlei Gebühren, auch nicht für Übernachtung und Verpflegung. Die Mönche freuen sich jedoch darüber, wenn Sie spenden, um auch anderen Menschen diese Erfahrung zu ermöglichen.
Eine Meditationsreise lässt Sie zurück zu sich selbst finden. Bedenken Sie jedoch, dass Aufenthalte in Klöstern und Meditationszentren mit sehr strikten Regeln und intensiven Meditationen verbunden ist. Dafür braucht es eine klare Bereitschaft sich den Regeln, die gewisse Einschränkungen mit sich bringen, zu befolgen. Dann kann eine Meditationsreise nach Myanmar ein erfülltes und, im wahrsten Sinne des Wortes, erleuchtendes Erlebnis sein.
Sie haben Fragen? Dann sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen gerne bei der Individualisierung Ihrer Traumreise.
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